Memorien – Die Welt der Erinnerungen
Es gibt einen Ort, genannt Memorien, an dem alle Erinnerungen zu Hause sind, welche die Menschen in sich tragen. Eine Welt so groß, dass man es sich nicht vorstellen kann, und sie wird von Tag zu Tag größer. Jede Sekunde verändert sich Memorien. Immer neue Erinnerungen kommen dazu. Alle, auch die klitzekleinen, Erinnerungen werden hier bewahrt. Memorien birgt viele Geheimnisse, und diese beschützt es. Deshalb sind seine Grenzen verschlossen.
Eine wichtige Voraussetzung gibt es, um die Grenzen Memoriens passieren zu können: Zwei Freunde – aus wahrhaft tiefsten Herzen – müssen gemeinsam versuchen, die Grenzen zu überwinden. Doch der Weg ist gefährlich und eine Reise ins Ungewisse. Memorien entscheidet ganz allein darüber, wer Einlass erhält, und auch, wer es wieder verlassen darf. Ist der Rückweg versperrt, wird man selbst ein Teil von Memoiren und zu einer Erinnerung…
Mission Erinnerung
Flynns Vater ist vor lauter Arbeit verloren gegangen und seine Mutter ertrinkt in Einsamkeit. Glücklich ist er nicht. In besonders schweren Stunden zieht es Flynn zum Bretterhaufen in den Garten, der einst einmal das Baumhaus seines Vaters gewesen ist. Zusammen wollten sie es wieder aufbauen, aber das ist Jahre her, und sein Vater hat es vergessen. Doch eines Tages findet Flynn dort ganz unverhofft eine alte Dose, in der sich ein Notizbuch befindet. Es sind Notizen seines Vaters aus Kindertagen. Neugierig liest Flynn diese und erfährt, wie glücklich das Baumhaus damals seinen Vater gemacht hat.
Er versucht mit seinem Vater darüber zu reden, nur dass der wieder nicht zuhört. Flynn ist traurig und schreibt in das Notizbuch, dass er sich wünscht, dass sein Vater nicht vergessen hätte, was diesem als Kind wichtig gewesen ist. Nichts ahnend, dass er diesen Wunsch bei Vollmond in der Geisterstunde in das Buch geschrieben hat. Das setzt wunderseltsame Ereignisse in Gang, die Flynn und seinen besten Freund Konrad nach Memorien führen, die Welt der Erinnerungen. Dort wollen sie die Erinnerungen von Flynns Vater finden. Ob ihnen die Mission Erinnerung mit Hilfe der Memorianer Bertram, Fritza, Kiteshri, Customoria und Abrasax gelingt?
Die Magie von Erinnerungen
Fantasy-Welten-Abenteuer trifft auf Familien- und Freundschaftsgeschichte: In „Memorien: Mission Erinnerung“* nimmt Tom J. Schreiber mit auf eine fantasievolle Reise zwischen Imagination und realer Welt. Spannend sowie einfallsreich überzeugt die Geschichte auf den verschiedenen Ebenen. Stimmig sind die magischen Elemente mit dem Hier und Jetzt verwoben. Dazu gesellen sich eine unglaubliche Dynamik, ein detailreiches wie atmosphärisches Setting und die alles umrahmenden Schwarz-Weiß-Illustrationen von Philipp Ach. Und auch die überraschenden Wendungen vermögen immer wieder zu fesseln. Ein Memento an die Macht von Träumen und die Kraft der Erinnerungen, in denen durchaus – selbst, wenn sie im Laufe des Erwachsenenwerdens und -seins zu klitzekleinen Randnotizen werden – ein magischer Funke innewohnt.
Eure Janet
PS: Einen echt starken Einstieg bietet das Buch in Bezug auf die Beschreibung von Menschen, deren Aussehen und Fähigkeiten. Chapeau! Gut gemacht! Leider schwächelt das im Laufe der Handlung und Zuschreibungen mit nicht ganz so gut gewählten Attributen bzw. Formulierungen erscheinen häufiger. Im Zusammenhang mit dem Anfang lässt das doch stolpern. Dies sei hier an dieser Stelle als kleiner persönlicher Hinweis hinzugefügt, das tut aber an sich dem fantastischen Lesefluss keinen Abbruch.
